Intralogistik in der Möbelfertigung
Als der Möbelhersteller Wilkhahn vor rund einem Jahr zu uns kam, mit der Herausforderung, den innerbetrieblichen Materialfluss in der Büro- und Sitzmöbelfertigung ebenso effizient wie die eigenen Produkte zu gestalten, konnten wir mit einem ausgeklügelten Intralogistik-Konzept über mehrere Etagen und einer zukunftsorientierten Erweiterbarkeit der Fördertechnik die richtigen Impulse setzen und das Unternehmen Wilkhahn für uns begeistern.
Intralogistik Anforderungen:
Die gefertigten Sitzmöbel sollen vollständig automatisiert vom Ober- ins Erdgeschoss transportiert werden. Dabei kam es darauf an, die unterschiedlichen Sitzmöbel störungsfrei über eine Rollenbahn an ihr Ziel zu transportieren. Vom Barhocker bis zum Drehstuhl hat jedes Möbelstück eine individuelle Form und Größe, die für einen zuverlässigen Transport berücksichtigt werden mussten. Aufgrund der neu gewonnenen Produktionsflächen in den letzten Jahren sollte das vollständige Lagermaterial näher an die Fertigung gerückt werden.
Obendrein wurde die Ästhetik und Ökonomie innerhalb der 8.000 Quadratmeter großen Produktionshallen großgeschrieben.
Um das Fertigungskonzept umzusetzen, wurde ein neues Transport- und Verpackungskonzept für den internen Abtransport der fertigen Stühle in die Versandabteilung benötigt.
Mit dem Vorhaben galt es drei Ziele miteinander zu verbinden:
- Verpackung diverser Stuhlmodelle an einem Arbeitsplatz
- Montage und Reinigung vom Verpackungsbereich trennen
- Fertige Stühle von verschiedenen Montageplätzen zentral über einen automatisierten Lastenaufzug durch eine Bodenöffnung in das Erdgeschoss transportiert werden
Auch bei diesem Vorhaben legte Wilkhahn großen Wert darauf, dass der Energieverbrauch gesenkt und umweltschonende Materialien eingesetzt werden.
Lastenaufzug mit Drehstation
Die Kombination aus einem vertikalen Lastenaufzug mit integrierter Drehstation sorgt für eine übergangslose Anbindung mehrerer Fertigungsstrecken. Die angetriebenen Rollenbahnen befördern die fertigen Stühle bis zum Vertikalförderer, um anschließend eine Etage tiefer in den Versandbereich zu gelangen.
Platzsparende Fördertechnik
Die Besonderheit ist die Kombination der Rollenbahn innerhalb des Vertikalförderers, welche mittels der Drehstationen eine 90-Grad-Drehung der Fördergüter innerhalb des Lastenaufzugs ermöglicht. Zusätzlich sind die Rollenbahnen im Förderer als zwei parallele Förderstrecken ausgelegt, um bis zu sechs Stühle auf einmal transportieren zu können. Gleichzeitig werden die leeren Ladungsträger über den gleichen Transportweg wieder zurück in die Fertigungsabteilung geschickt. So entsteht ein Kreislauf an Ladungsträgern, der keine zusätzlichen Lagerkapazitäten benötigt.
Vertrauen durch Zuverlässigkeit
Die Zuverlässigkeit und die Langlebigkeit unserer Förderanlagen stellen für uns, ganz im Sinne unserer Kunden, die zentralen Bausteine in der Konzeptionierung aller Projekte dar. Darüber hinaus werden alle Fördertechnik-Module an die gewünschte Taktleistung von 3.200 Stühlen pro Tag an fünf Werktagen die Woche angepasst und ausgelegt.
Ergonomie in der Intralogistik - Niedrige Bauhöhe der Rollenbahn
Die Firma Wilkhahn legt besonders großen Wert auf die Sitz-Ergonomie ihrer Produkte, aus diesem Grund war es auch unser Ziel, die Arbeitsplätze der Mitarbeitenden so optimal wie möglich zu gestalten. Die niedrige Bauhöhe der angetriebenen Rollenbahnen trägt in einem erheblichen Maß dazu bei, dass die Mitarbeiter kräfteschonend ihren Aufgaben nachgehen können.
Automatisierung und Sicherheit
Die Anforderungen an die Arbeitsplatzsicherheit entwickeln sich stetig weiter, so auch unsere Sicherheitskonzepte für die Kunden-Förderanlagen. Um die maximale Sicherheit der Mitarbeiter und einen störungsfreien Ablauf unserer Förderanlagen zu gewährleisten, werden Schutzzäune, Schnelllauftore und vollautomatische Schranken auf jeden Kunden neu abgestimmt.
Brandschutz in der Fördertechnik
Die Integration einer automatisierten Anlage in das Brandschutzkonzept bedarf einer umfassenden Betrachtung aller bestehenden und neu zu installierenden Komponenten. Bestehende Brandschutztore, Feuer- und Rauchmelder, müssen allesamt in der Steuerung der Förderanlage integriert werden, um im Brandfall ein Übergreifen des Feuers zwischen Ober- und Erdgeschoss zu verhindern. Zusätzliche Schnelllauftore verhindern außerdem Zugluft und Wärmeverluste zwischen den Etagen.
Erweiterbarkeit bietet Planungssicherheit
Während die beschriebene Anlage inzwischen bereits seit einem knappen Jahr im Einsatz ist, plant Wilkhahn bereits eine Erweiterung der bestehenden Förderanlage. Dies wurde schon in den Anforderungen von 2019 als fester Bestandteil aufgenommen.
Unsere Fördertechnik-Komponenten, beispielsweise bestehend aus Vertikalförderer, Rollenbahnen oder Kettenförderer, lassen sich jederzeit problemlos und flexibel als Baukastensysteme erweitern.