Förderanlage ersetzt Gabelstapler
Erst kürzlich profitierte auch der österreichische Bodenbelag-Hersteller Tilo vom HaRo-Konzept, die Fördertechnik durch einen Tunnel in das Nebengebäude zu führen. Dadurch konnten neue Pufferplätze auf der angetriebenen Rollenbahn geschaffen und eine Vielzahl der bisher eingesetzten Gabelstapler abgelöst werden. Durch die Erweiterung des Produktportfolios und die damit angewachsene Produktionsfläche wurde eine Automatisierung am Standort Lohnsburg erforderlich.
Effizienter Paletten-Transport von der Produktion bis ins Lager
Insbesondere in den letzten drei Jahren setzte Tilo auf digitale Transformation und moderne Intralogistik. Vor dem Hintergrund des 70-jährigen Firmenjubiläums wurde der Bau eines unterirdischen Tunnels vorangetrieben, der zwei Hallen miteinander verbinden und den Staplerverkehr auf dem Werksgelände reduzieren sollte. Mit diesem Anliegen wandte sich Tilo an uns als Hersteller von Fördertechnik.
Fördertechnik Anforderungen:
Eine Förderanlage sollte die Paletten automatisiert von der Produktionshalle in das Lager transportieren, ohne die dazwischen liegende Straße zu beeinträchtigen. Die Beförderung der Paletten unter der Erdoberfläche war nicht die einzige Besonderheit des Projektes.
Mit einer Länge von bis zu 3 Metern, einer Breite von 1,20 Metern und einem Gewicht von bis zu 2 Tonnen zählen neben den gängigen Europaletten auch einige Sonderpaletten zum Einsatzspektrum. Zusätzlich galt es den Höhenunterschied zwischen der Produktionshalle im Kellergeschoss und der ebenerdigen Lagerhalle zu überwinden.
Für diese Anlagen-Spezifikationen erarbeitete unsere Konstruktionsabteilung gemeinsam mit den künftigen Anwendern von Tilo ein intelligentes Konzept, bestehend aus nur 3 Hauptkomponenten:
Die Details des Materialflusses:
In der Produktionshalle erfolgt die Aufgabe des Fördergutes in Form von Sonder- oder Europaletten zunächst manuell. Dabei werden jeweils 2 Europaletten oder eine Sonderpalette im Blockstau-Verfahren über die ca. 55 Meter lange Rollenbahn durch den unterirdischen Tunnel befördert.
Anschließend fahren die Paletten vollautomatisiert in den Vertikalförderer ein und werden knapp 7 Meter in die Höhe bis ins Erdgeschoss der Lagerhalle transportiert. Bis zu 30 Groß-Paletten oder 60 Europaletten können dabei stündlich vom Vertikalförderer zwischen den Ebenen bewegt werden.
Die Paletten verlassen den Senkrechtförderer auf der oberen Ebene und durchqueren dabei ein voll integriertes Brandschutztor, welches die beiden Brandabschnitte im Notfall vollautomatisch voneinander trennt. Ein zusätzliches Schnelllauftor nach dem Verlassen des Vertikalförderers dient der Absicherung und verhindert gleichzeitig einen Luftzug.
Aufgrund der Paletten-Sondermaße wurde im weiteren Verlauf der Anlage eine angetriebene Drehstation mit 3,80 Metern installiert, um die eintreffenden Fördergüter mit einer 90-Grad-Drehung auf die Ausrichtung der weiterführenden Rollenbahn anzupassen.
Nachdem die Paletten mithilfe der angetriebenen Rollenbahnen eine weitere Strecke von 20 Metern in der Lagerhalle überwunden haben, werden sie zur Zwischenlagerung und Versand abgenommen.
Paletten-Pufferplätze
Angesichts steigender Kapazitätsauslastungen gewinnt auch der Faktor Flexibilität im Hause Tilo eine zunehmende Bedeutung. Aus diesem Grund ermöglicht die Förderstrecke nicht nur das automatisierte Befördern, sondern dient in Spitzenzeiten auch zur Pufferung der Paletten. Bis zu 24 Sonder- oder 48 Europaletten können bei Bedarf auf der gesamten Förderstrecke gepuffert werden, ohne, dass die Produktion hierdurch beeinflusst wird oder gar ins Stocken gerät.
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